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Projektpartner: 
Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie der WWU Münster 

Das Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie der WWU Münster forscht und lehrt zu alltagskulturellen Erfahrungsformen und Lebenswelten. Dabei integriert es eine historisch-volkskundliche Anthropologie und ethnographische Gegenwartsstudien in kulturwissenschaftlicher Perspektive. Familie/Verwandtschaft und Museum/materielle Kultur sind Schwerpunkte unserer Arbeit. Dabei ist uns eine wissenschaftsgeschichtlich reflektierte fachliche Verortung im Gefüge der Volkskunde/Europäischen Ethnologie/Kulturanthropologie ebenso ein Anliegen wie der interdisziplinäre Horizont – etwa in der am Seminar mit herausgegebenen, internationalen Zeitschrift für Kulturwissenschaften
Studierende des MA-Studiengangs Kulturanthropologie/Volkskunde und des BA-Studiengangs Kultur- und Sozialanthropologie haben in Lehrveranstaltungen sowie in Bachelor- und Masterarbeiten die Möglichkeit, am BMBF-Verbund mitzuwirken.

Nähere Informationen und Kontaktadressen erhalten Sie hier.

Dr. Michael Schimek, 2015
Dr. Michael Schimek, 2015

Projekt A

Ein Haus für uns bauen: eine Ethnografie tradierter Familienideale im Wandel. 

Im Projekt A stehen Familien im Fokus, die seit maximal zehn Jahren in ihrem Einfamilienhaus wohnen, es gerade bauen oder einen Hausbau planen. Wir untersuchen die Familienideale, Wohnvorstellungen sowie -praktiken als auch die Lebensentwürfe, die sich im Hausbau zeigen. Dabei spielen überlieferte kulturelle Muster eine Rolle, wie etwa das Einfamilienhaus als Symbol für Wohlstand, Dauerhaftigkeit und Respektabilität, wie es in den ersten Nachkriegsjahrzehnten der Bundesrepublik auch politisch gefördert wurde. Relevant sind aber auch aktuelle Vorstellungen vom Zusammenleben als Familie. Dieses Gefüge untersuchen wir mit Fokus auf den konkreten Alltag der Familien mittels qualitativer Methoden (Interviews, teilnehmende Beobachtung, Objektanalysen): Woran orientieren sich Familien bei der Entscheidung ein Haus zu bauen? Welche Zukunfts- und Idealvorstellungen sind damit verbunden? Auf welche Unterstützungsleistungen (z. B. Verwandtschaft, Nachbarn, Freunde) können sie dabei zurückgreifen? 

Westfalen Spiegel 1/2017 vom 4. Februar: Haus-Aufgaben. Alte Einfamilienhäuser in den Dörfern Westfalens stehen leer, trotzdem wird am Rand neu gebaut.


Das Team

 

Prof. Dr.
Elisabeth Timm

Geschäftsführende Direktorin

Nach dem Studium der Empirischen Kulturwissenschaft und Ethnologie an der Universität Tübingen (1988–1995) habe ich Ausstellungs- und Dokumentationsprojekte realisiert, unter anderem zur Lokalgeschichte der NS-Zwangsarbeit und zu Erinnerungskultur. Gegenstand meiner ethnographischen Promotionsforschung (2001) waren Verhaltenslehren. Seit meiner Tätigkeit an der Universität Wien (2004–2011) bilden die Wissens- und Alltagsgeschichte von Familie und Verwandtschaft den Arbeitsschwerpunkt, den ich seit meiner Berufung an die WWU Münster (2011) auf dem Lehrstuhl für Kulturanthropologie/Volkskunde bearbeite und entwickle, zuletzt im interdisziplinären Projekt „Doing kinship with pictures and objects“ (2009–2012). Mein besonderes Interesse im BMBF-Verbund gilt genealogischen Praktiken, die sich bei der Kombination von historischen Quellen mit erzählerischer, visueller und materieller Überlieferung zwischen Wissenschaft, Recht, Archiv und familialem Gebrauch als Infrastruktur mit eigener Dynamik im Familienalltag herausbilden. 

http://www.uni-muenster.de/kulturanthropologie/institut/Timm.html


Dr. Anne Caplan

Wiss. Geschäftsführung BMBF-Forschungsverbund

Von 2003 bis 2008 studierte ich Kommunikationsdesign an der FH Düsseldorf (Abschluss Diplom). Mein Interesse am Musée Sentimental von Daniel Spoerri sowie den damit verknüpften künstlerischen Strategien vertiefte ich in einer anschließenden Promotion zum Thema „Sentimentale Urbanität – Die gestalterische Produktion von Heimat“ am Institut für Kunst- und Designwissenschaften der Folkwang Universität der Künste in Essen (diese Arbeit erscheint voraussichtlich im Winter 2015 im transcript Verlag, Bielefeld). Mein im Rahmen der Promotion durchgeführtes Gestaltungsprojekt „Sentimentale Urbanität“ wurde im Sommer 2014 mit dem Förderpreis des "Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher“ ausgezeichnet. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Gestaltung der Folkwang Universität der Künste in Essen (2008–2014) realisierte ich u. a. als Assistentin von Prof. Dr. h.c. Ruedi Baur interdisziplinäre Gestaltungsprojekte, Workshops, Symposien und Ausstellungen im internationalen Kontext. Meine Forschungsinteressen gelten Alltags- und Erinnerungskultur im Kontext der urbanen Oberfläche; gestalterisch arbeite ich an der Schnittstelle von Kunst und Design. Ich verantworte die wissenschaftliche Geschäftsführung des BMBF-Verbundes; fachlich interessiert mich dabei vor allem die Objektkultur in den Einfamilienhäusern sowie deren architektonische Symbolik mit Blick auf die Konstruktion von Idyllen. 

http://www.uni-muenster.de/kulturanthropologie/institut/Caplan.html


Katherin
Wagenknecht M.A.

Wiss. Mitarbeiterin

Nach meinem Studium der Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig und der ELTE Budapest, welches ich mit einer Arbeit über Konsumräume in der DDR abschloss, habe ich am Haus der Kulturen der Welt in Berlin als freie Mitarbeiterin an einer Ausstellung zur Kunst im öffentlichen Raum mitgewirkt. Von 2012 bis 2015 studierte ich an der TU Darmstadt Stadt- und Raumforschung. In meiner Masterthesis forschte ich zu räumlichen Ordnungsvorstellungen in Planungs- und Realisierungsprozessen einer Großwohnsiedlung in den 1960er Jahren. Bereits während des Studiums habe ich in Forschungsprojekten zu den Themen Stadt und Wohnen mitgearbeitet, unter anderem im SFB 1053 Maki (Multi-Mechanismen-Adaption für das künftige Internet) der TU Darmstadt, der das Phänomen spontaner Zusammenkünfte von Individuen im öffentlichen Raum erforscht, sowie am Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main im von Chantal Magnin geleiteten Projekt „BürgerInnen aus Betroffenheit“, das Partizipationsmöglichkeiten in städtischen Planungsprozessen untersucht (dort habe ich an der Datenerhebung und Datenauswertung mitgewirkt). Seit April 2015 verantworte ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie der Universität Münster das Projekt A Ein Haus für uns bauen und bin hier zuständig für die wissenschaftliche Erschließung von Neubauten.


Vogel

Lea Helene Kaumanns

Studentische Hilfskraft

Während meines Bachelorstudiums der Germanistik und Theologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Technischen Universität Dortmund, das ich mit einer Arbeit über „Religious Internet Memes“ abschloss, arbeitete ich als Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Praktische Theologie und am Lehrstuhl für Religionsdidaktik. Nach einer Projektarbeit bei der PR-Agentur „AIM – Creative Strategies and Visions“ in Berlin im vergangenen Jahr, studiere ich nun im Masterstudiengang „Kulturanthropologie/Volkskunde“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Im BMBF-Verbund zählen bibliographische und thematische Recherchen, die Transkription von Interviews wie auch die Unterstützung der Verbundkoordination zu meinen Aufgaben.


Larissa Borck

Studentische Hilfskraft ⠀ 04/2015 bis 09/2016

Seit dem Wintersemester 2013/14 studiere ich im 2-Fach-Bachelor Kultur- und Sozialanthropologie sowie Politikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Als studentische Hilfskraft im BMBF-Verbund assistiere ich Dr. Anne Caplan in der Verbundkoordination und bin mit Recherche- und Transkriptionsaufgaben betraut.