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Projektpartner: 
Museumsdorf Cloppenburg – Das Niedersächsische Freilichtmuseum 

Das Museumsdorf Cloppenburg ist Niedersachsens größtes Freilichtmuseum und zugleich eines der ältesten in Europa. Es erzählt vom Bauen und Wohnen, Leben und Arbeiten auf dem Land. In den Häusern und Objekten stecken 500 Jahre Geschichte.

Fast 60 historische Gebäude mit Hausrat und Zubehör sind zu erleben: ganze Hofanlagen, vier Mühlen, zahlreiche Werkstätten und Scheunen, eine Schule, eine Kirche, ein Adelssitz. Abgebaut an Originalstandorten zwischen Hildesheim, Emden und Osnabrück und wiedererrichtet im Museumsdorf. Inmitten von Gärten, Weiden und Ackerflächen zeugen sie vom Alltagsleben der Landbevölkerung.
Das Museumsdorf Cloppenburg versteht sich als forschendes Museum. Regelmäßig werden neue Erkenntnisse zur Alltagskultur, Regionalgeschichte und Lebenswelt Nordwestdeutschlands in Sonderausstellungen und Veröffentlichungen präsentiert. Dabei kann das Haus auf seine umfangreichen Sammlungen und Bestände ebenso zurückgreifen wie auf ein dichtes Netz interdisziplinärer Forschungskooperationen.

Nähere Informationen und Kontaktadressen erhalten Sie hier

 

Projekt C

FamiliensacheN. Das Haus und seine Ausstattung im historischen Vergleich. 

Das Museumsdorf Cloppenburg sammelt, bewahrt, erforscht und vermittelt die Alltags-, Sach- und Baukultur Niedersachsens vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Themen wie vernakulares Bauen und Wohnen, Alltag und Umwelt werden anhand der historischen Gebäude und reichhaltigen Sammlungen wissenschaftlich präsentiert und beständig weiter erforscht.
Da der BMBF-Verbund das Einfamilienhaus und seine Ausstattung als Objekte in Wieder-, Weiter- und Mehrfachverwendung betrachtet, ist hier eine zeitliche Dimension immanent. Aktuelle Dynamiken des Bauens, des Wohnens oder des Rohstoffverbrauchs speisen sich auch aus historischen Prozessen: Rezente Vorstellungen sind von Erfahrungen und Vorbildern geprägt; Objekte/Objektgruppen haben Nutzungs- und Bedeutungs(ge)schichten; kulturelle Gebrauchsmuster entwickeln sich, werden tradiert und verändert.

Für die systematische Integration des sachkulturellen Horizonts in die Gegenwartsanalyse bedarf es daher auch sozial-historisch differenzierter wie vergleichender Herleitungen, wie sie auf Basis der musealen Sammlungsbestände des Museumsdorfes erfolgen werden. Hieran knüpfen sich zugleich Fragen zum „Lauf der Dinge“ im Museum. 

 

Copyright: Michael Stephan, 2011
Copyright: Cai-Olaf Wilgeroth, 2015
Copyright: Erschließung: Herdstellenbefund im Kolonat Meyer in Firrel, Ostfriesland. Uwe Meiners, 1997
Copyright: Cai-Olaf Wilgeroth
Copyright: Rekonstruierte Herdstelle des Kolonats Meyer im Museumsdorf. Michael Schimek, 2003
Copyright: Historische Herdstelle im Oldenburger Münsterland. Bildwerk Münsterland, um 1920

Das Team

 
Meiners

Prof. Dr. Uwe Meiners

Leitender Museumsdirektor

Nach dem Schlussabschluss studierte ich (Jg. 1952) zwischen 1972 und 1978 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster die Fächer Germanistik, Geographie und Volkskunde, legte 1978 mein 1. Staatsexamen ab und promovierte 1980 mit einer ergologisch-sprachwissenschaftlichen Arbeit. 1978 wurde ich wiss. Mitarbeiter im SFB 164 „Vergleichende geschichtliche Städteforschung“, Teilprojekt B4a „Diffusion städtisch-bürgerlicher Kultur“ unter der Leitung von Prof. Dr. Günter Wiegelmann. Er berief mich 1982 auf die Stelle eines wiss. Assistenten/Hochschulassistenten am Volkskundlichen Seminar der Universität Münster. Am 1. Juli 1986 übernahm ich die Leitung des Schlossmuseums Jever, seit dem 1. Juli 1996 bin ich Ltd. Direktor des Niedersächsischen Freilichtmuseums – Museumsdorf Cloppenburg.

Zwischen 1986 bis heute habe ich zahlreiche Lehraufträge an den Universitäten Münster, Göttingen und Hamburg wahrgenommen. Am 10. Februar 2003 verlieh mir der FB Geschichte/Philosophie der Universität Münster den Titel eines Honorarprofessors. Die aus der Kombination von Theorie, Lehre und Praxis resultierenden Möglichkeiten, sowohl auf dem Gebiet der materiellen Kultur(geschichts)forschung wie auch der praktisch-wissenschaftlichen Museologie arbeiten zu können, ist für mich ein großer Gewinn und zugleich eine ständige Herausforderung.

Dr. Michael Schimek

Leiter der bauhist. Abteilung

Seit 2011 leite ich die bauhistorische Abteilung am Museumsdorf Cloppenburg – Niedersächsisches Freilichtmuseum. Nach dem Abitur und einer Tischlerlehre studierte ich Volkskunde/Europäische Ethnologie sowie Mittlere und Neuere Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo ich 2001 mit einer Arbeit über staatliche Einflussnahmen auf das ländliche Bauen zwischen 1880 und 1930 promoviert wurde. 
Von 1995 bis 1998 führte ich am Museumsdorf Cloppenburg ein DFG-Forschungsprojekt zum Wandel des ländlichen Bauwesens im Industriezeitalter durch. Nach kurzen Zwischenstationen an den Universitäten Münster (Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie) und Bamberg (Graduiertenkolleg Kunstwissenschaft – Bauforschung – Denkmalpflege) leitete ich von 2002 bis 2004 die Mönchguter Museen (Rügen) und anschließend das Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum Bad Sobernheim.
Meine Forschungsschwerpunkte konzentrieren sich auf den Hausbau und die Alltagskultur des 19. bis 21. Jahrhunderts sowie freilichtmuseologische Themen. 


Cai-Olaf
Wilgeroth M.A.

Wiss. Ausstellungsleitung

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museumsdorf Cloppenburg bearbeite ich im Rahmen des BMBF-Verbundes das Teilprojekt C „FamiliensacheN. Das Haus und seine Ausstattung im historischen Vergleich“. Neben der fachgerechten musealen Erschließung relevanter Objekthorizonte bin ich dabei für Konzeption und Umsetzung der abschließenden Ausstellung des Verbundprojektes im Museumsdorf verantwortlich.
Nach dem Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Göttingen war ich dort Stipendiat im DFG-Graduiertenkolleg „Interdisziplinäre Umweltgeschichte“ und Mitarbeiter am Institut für Historische Landesforschung.
Seit mehr als fünf Jahren mache ich große und kleine Ausstellungen im Museum, u.a. in Jever zur regionalen Sepulkralkultur und in Cloppenburg zum vorindustriellen Mensch-Natur-Verhältnis. Ich forsche zur (vor)modernen Alltagskultur und Umweltgeschichte. Mich interessieren insbesondere Wandel und Wahrnehmung materiell bestimmter Lebenswirklichkeiten sowie kulturell geprägter Stoffströme. Daneben beschäftigen mich museologisch-didaktische Herausforderungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.


Christian
Petersen M.A.

Wiss. Hilfskraft

Als wissenschaftliche Hilfskraft unterstütze ich im BMBF-Verbund das Teilprojekt C „FamiliensacheN“ des Museumsdorfs Cloppenburg. Meine Aufgaben liegen im Bereich der Literatur- und Materialrecherche sowie in der Dokumentation und Nachinventarisierung von Objekten im Hinblick auf die spätere Ausstellung. 

Im Masterstudium „Museum und Ausstellung“ an der Universität Oldenburg sammle ich zur Zeit fundierte Erfahrungen in der konzeptionellen Erarbeitung und der Realisation von Ausstellungen. 
Nach einem Erststudium der Kulturwissenschaften und der Soziologie an der Universität Bremen habe ich als wissenschaftliche Hilfskraft im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg bei Konzeption und Aufbau der neuen Dauerausstellung der Abteilung Moderne mitgewirkt. Als Museumsführer für unterschiedlichste Gruppen habe ich gelernt, Ausstellungen durch neue und ungewöhnliche Blickwinkel zu betrachten. Ich interessiere mich für diese vielfältigen Formen der Ausstellungsgestaltung.